Interview mit Henriette Domke, Aufnahmeleiterin   

Was hat Dich insperiert und auf die Idee gebracht Aufnahmeleiterin zu werden?

Als Kind habe ich in kleinen Filmen für die Sesamstraße und das Schulfernsehen mitgesielt. So hatte ich schon früh den Zugang zur Filmszene, ich fand das damals schon prima und wollte in dem Bereich arbeiten.

Wie hast Du den Sprung in das Film-Business gefunden?   

Den Einstieg habe ich mit meinem Volonteriat zur Aufnahmeleiterin begonnen. Vorher habe ich eine Ausbildung zur Werbekauffrau abgeschlossen, was mir sicher geholfen hat den Volontäriatsplatz zu bekommen.

War es schwer ein Volonteriatsplatz zu bekommen und wie bist Du vorgegangen?

Schwer fand ich es nicht einen Platz zu finden. Aber ich erfüllte auch die "ungeschriebenen" Voraussetzungen. Ich hatte eine kaufmännische Lehre abgeschlossen, konnte Englisch und wußte durch Praktika und von der Schauspielerei was arbeiten beim Film bedeutet. Wie ich vorgegangen bin! Ich habe mich bei großen und bekannteren privaten Filmproduktionen beworben, und mich bei ihnen vorgestellt. Zuerst hatte ich ein Angebot für einen Volonteriatsplatz in Düsseldorf zur Produktionsleiterin  bekommen, als ich aber dann von "Markenfilm" auch eine Zusage bekam ,habe ich mich für Hamburg entschieden. War wohl auch klug, denn in der Zeit  als Volontär bzw. Runner mußt du alles machen . Du kommst als erste und gehts als letzte. Gute Feunde kann man  in so einer stressigen Zeit gut gebrauchen. Ich habe einen Vertrag für ein einjähriges Volontäriat zum Aufnahmeleiter erhalten.Viel Geld gab es nicht, aber ich habe viel gesehen und gelernt. Ich würde mich auch heute für diesen Weg  entscheiden; obwohl es nicht leicht ist sich in der Branche zu behaupten.

Wie sieht Deine Arbeit  heute aus?

Mittlerweile bin ich Mutter und arbeite Freiberuflich als Location und Casting-Scout. Das sind Teilbereiche des Aufahmeleiter-Jobs. Als Location-Scout suche ich die Drehorte, fotografiere  diese und kümmere mich um Drehgenehmigungen . Das Fotomaterial bereite ich präsentationsgerecht auf . Um Jobs zu bekommen muß ich aquerieren . Das heißt ich gehe zu den Produktionsfirmen und stelle mich  und meine Dienstleistung vor. Aufträge bekomme ich sporadisch und vor allem im Sommer, weil in Hamburg dann mehr gedreht wird.  Aufträge müssen meist sofort erledigt werden. Man muß halt sehr flexibel sein.Selbständiges Arbeiten finde ich super, da man sein eigener Herr ist und der gewünschte Erfolg  liegt mehr oder weniger in deinen Händen.